REPORT
Der Rasenmäher von Wolf-Garten mit der etwas sperrigen Bezeichnung 72V LI-ION POWER 40 kommt zunächst mit 18 kg als absolutes Leichtgewicht daher. Kaum zu glauben, das dieser Rote in der Klasse der Akku-Rasenmäher bis 500 m2 Rasenfläche kabellos und benzinfrei mit den traditionellen Benzinern und kabelgebundenen Stromern mithalten soll. Die seit Mai 2017 laufende Studie auf den Rasenwegen und -flächen in unserem Rosengarten wird es zeigen.
Smarties
Echt gut finden wir die Akku-Entriegelung: Klappe auf, gelber Knopf gedrückt und durch Federkraft gleitet der Akku in eine handfreundliche Entnahmeposition, einfach toll. Denn üblich ist hier oft ein merkwürdiger Mechanismus mit einem Sperrriegel, der erst durch aufregende Fummelei gelöst werden kann.
Überzeugt hat uns die tatsächlich leichtgängige (Dank des geringen Eigengewichtes) zentrale Schnitthöhenverstellung, die im laufenden Betrieb eine einfache Umstellung von Sonnen- (= 3 cm) auf Schattenrasen (=4 cm) ermöglicht. Auch "links liegen gelassene ausgewachsene Raseninseln" können so mal eben schnell stufig runter geschnitten werden.
Mit diesem simplen aber effektiven Schnellschnappverschluss lässt sich die Arbeitshöhe des Holms leicht regulieren bzw. der entsprechenden Arbeitshöhe des "Rasierers" dreistufig anpassen.
Obwohl wir diese flattrigen Grasfangsäcke nicht leiden können, da sie schlecht zu säubern sind und aus dem Nylon-Grobgewebe laufend (bei trockenem Grasschnitt) Staub austritt, finden wir dieses "Voll-Ventil" witzig. Der durchziehende Luftstrom hält die Ventilklappe am Anschlag. Füllt sich der Grasfangsack lässt dieser nach, die Ventilklappe fällt zurück und macht den Blick frei auf das gelbe Etikett "STOP". Na ja ...
Mulchen
Klar die Mulchfunktion ist denkbar einfach, Schalter umlegen, fertig. Alles ohne Keil einlegen oder sonstige Aufwände zu betreiben. Klappe auf, Klappe zu ... das ist wirklich innovativ.
Aber wird das auch gebraucht? Wir meinen nein, denn Rasenmulchen bedeutet, das der wöchentlich (!) klein gehäckselte Rasenschnitt auf dem Rasen wieder ausgebracht wird und dort verrottet. So die Theorie, sich vor der Entsorgung des Rasenschnitts zu "drücken". Tatsächlich ist das leider alles komplizierter, denn dabei muss die Witterung mitspielen, will heißen, Sonne pur, kein Regen, kein Tau. Denn nur dann verwittert über die Zeit (gemeint sind mehrere Wochen für einen einzigen Rasenschnitt) der Rasenmulch. Wir raten daher davon ab, denn dadurch sind Rasenverfilzungen und -vermoosungen geradezu vorprogrammiert.
Besser ist den gesammelten Rasenschnitt auf ein gejätetes Beet in etwa 10 cm Höhe auszubringen, wie wir das hier im Beet 2 gemacht haben. So wird Verunkrautungen vorgebeugt, Humusbildung gefördert und der Rasenschnitt ökologisch sinnvoll entsorgt. Die Idee dahinter ist die bekannte Permakultur: Alles verbleibt im Garten.
Mähen
Der "Rote" mäht erstaunlich kraftvoll und mühelos. Unsere wöchentliche Schnitthöhe beträgt beim Schattenrasen 4 cm und beim Sonnenrasen 3 cm, die er mühelos meistert. Nässe (Regen oder Tau) mag er allerdings wie jeder Rasenmäher eher weniger, da dann der Auswurfkanal sehr schnell verstopft. Aber auch dieses übliche Manko ist sehr schnell behoben: Seitwärts gekippt, frei gemacht und weiter. Beim Benziner ein mittelschwerer Aufwand, hier Ruckzuck fertig. Trotzdem gilt: Hohes Gras immer stufenweise runtermähen, also mit der höchsten Stufe beginnen und dann stufenweise runter regulieren. Das geht alles sehr einfach und schnell, denn die zentrale Schnitthöheneinstellung ist prima leichtgängig.
Rasenkanten
Rasenkanten, ob in Natur oder Stein, waren, sind und bleiben auch bei diesem Rasenmäher problematisch.
Aus Sicherheitsgründen bildet der Messerdom knapp eine Linie mit den seitlichen Rädern. Die Messer kommen daher nicht direkt an die Natur- oder Steinkante heran, so dass immer ein ungemähter Randstreifen bleibt und sich in diesem Grenzbereich lange Blatt- und vor allem Samenstiele entwickeln können, ja wenn nicht hier regelmäßig mit dem Trimmer horizontal / vertikal vor- oder nachgearbeitet wird.
Wer den Beton-Charme von Rasenkantensteinen im Naturgarten erträgt, dämmt zumindest damit die Wurzelausläufer der Gräser in die Beete ein. Alle Liebhaber von naturläufig gestalteten Beet-/Rasenkanten bleibt es nicht erspart, diese Wurzelausläufer mit dem Spaten zu kappen und händisch auszuharken.
Zweit-Akku
Wer eine kleine Rasenfläche von weniger als 300 m2 zu mähen hat, kommt mit dem mitgelieferten Akku knapp hin, denn der bietet eine gemessene Betriebszeit von rund 35 Minuten. Dann ist wieder laden angesagt und die dauert regelmäßig (vollständige Ladung) gut 60 Minuten. Wer diese Zeit nicht durch andere Gartentätigkeiten überbrücken will/kann (eigentlich gibt es ja immer etwas im Garten zu tun), der sollte unbedingt einen Zweitakku dazu kaufen, denn erst der bringt die kabellose flächendeckende Freiheit. Und wenn Sie dann auch noch über eine "grüne Steckdose" verfügen, will heißen, Sie kaufen Ökostrom ein, kommt die umweltfreundliche Freiheit gleich "gratis" dazu.
Betrieb
Zunächst ist der mitgelieferte Akku vollständig aufzuladen (Ladezeit rund 60 Minuten) und in das Akkufach einzurasten, Sicherheitsschlüssel in Startposition bringen, Startknopf und Sicherheitsbügel betätigen und los geht's.
Überraschend ist zunächst die Lautstärke. Klar ist die spürbar leiser als beim Benziner aber immerhin doch noch sehr geräuschvoll.
Wer wie wir einen Benziner gewohnt war, den verblüfft die Leichtigkeit des Rasenmähers sofort angenehm. Mühelos lässt er sich über das Gelände bequem mit einer Hand navigieren / bewegen, so wird Rasen mähen (fast) zum Vergnügen.
Start up
Die perfekt transportgesicherte Paket-Anlieferung bringt den kleinen Roten im Kompaktformat direkt ans Haus. Die einfache Montage beschränkt sich auf den Griffholm, der mit Schnellspannhebeln und Schrauben in die gewünschte Arbeitsposition gebracht wird. Das geht erstaunlich einfach und werkzeugfrei.
Den Grasfangsack in seinem Gestänge zu fixieren war zugegebenermaßen etwas frickelig, aber nach gefühlten vier Anläufen geschafft.
Was ist die 3 Jahres-Garantie wert?
Zunächst muss man wissen, dass eine Garantie immer eine freiwillige Herstellergarantie ist, die sich ausschließlich auf die Bedingungen des Herstellers begründet. Also nicht zu verwechseln mit der gesetzlichen Gewährleistungspflicht.
Wir haben einmal die Bedingungen der Herstellergarantie bezogen auf diesen Rasenmäher nachgelesen.
Zwingende Voraussetzung für dessen Inanspruchnahme ist der vorzulegende Original-Kaufbeleg und die ausschließlich private Gerätenutzung. Der Akku ist von dieser 3-Jahres-Garantie ausgenommen, denn hier gelten nur 2 Jahre. Sollten Sie Ersatzteile oder Zubehör erwerben, gilt hierauf nur eine 6-Monats-Garantie.
Kompliziert wird es allerdings, wenn Sie die Garantie in Anspruch nehmen wollen. Denn dann gilt es zunächst zu klären, ob die gesetzlichen Gewährleistungsansprüche von 24 Monate gegenüber dem Verkäufer / Händler vorrangig greifen. Gibt es den nicht mehr, erst dann tritt der Hersteller an dessen Stelle.
Nach dem diese Zuständigkeiten geklärt sind, gibt es die nächste Hürde: Es muss sich um einen Sachmangel handeln, der bereits beim Kauf vorlag, also die Sache mangelhaft war, sich dieses aber erst später zeigte. Da gibt es natürlich riesigen Interpretationsspielraum. Im Prinzip läuft dabei alles auf die Kulanz des Herstellers (Nachbesserung oder Neugerät) hinaus. Ist dieser pingelig, tendiert diese Garantieerklärung inhaltlich zu Null.
Es bleibt dann noch die letzte Hürde, die der Verschleißteile, die allesamt von der Herstellergarantie ausgenommen sind. Das ist hier das Messer, die kraftübertragenden Elemente, Rad- und Motor-Lager, die Anzeigenleuchte, alle Schutzbeschichtungen und Verschraubungen.
Es fragt sich, was fällt denn nun unter diese vollmundig verkündete 3-Jahres-Herstellergarantie: Über den Elektromotor (aber ist das nicht auch ein Verschleißteil?) hinaus nichts. Hier gilt ausschließlich das absolut freiwillige und nicht weiter durchsetzungsfähige Kulanz-Prinzip in Herstellers-Willkür.
Wenn nicht das Markenvertrauen in Wolf-Garten bzw. deren Muttergesellschaft MTD und deren bisherige großzügige Kulanz-Handhabung vorlägen, dann müssten wir jetzt von einem Kauf abraten.
Dieser "Rote" hat uns in der auf 7 Monaten angelegten Praxis-Studie überzeugt und unser Anforderungsprofil erfüllt.
Mähen
Rasenkanten
Rasenkanten, ob in Natur oder Stein, waren, sind und bleiben auch bei diesem Rasenmäher problematisch.
Aus Sicherheitsgründen bildet der Messerdom knapp eine Linie mit den seitlichen Rädern. Die Messer kommen daher nicht direkt an die Natur- oder Steinkante heran, so dass immer ein ungemähter Randstreifen bleibt und sich in diesem Grenzbereich lange Blatt- und vor allem Samenstiele entwickeln können, ja wenn nicht hier regelmäßig mit dem Trimmer horizontal / vertikal vor- oder nachgearbeitet wird.
Wer den Beton-Charme von Rasenkantensteinen im Naturgarten erträgt, dämmt zumindest damit die Wurzelausläufer der Gräser in die Beete ein. Alle Liebhaber von naturläufig gestalteten Beet-/Rasenkanten bleibt es nicht erspart, diese Wurzelausläufer mit dem Spaten zu kappen und händisch auszuharken.
Zweit-Akku
Wer eine kleine Rasenfläche von weniger als 300 m2 zu mähen hat, kommt mit dem mitgelieferten Akku knapp hin, denn der bietet eine gemessene Betriebszeit von rund 35 Minuten. Dann ist wieder laden angesagt und die dauert regelmäßig (vollständige Ladung) gut 60 Minuten. Wer diese Zeit nicht durch andere Gartentätigkeiten überbrücken will/kann (eigentlich gibt es ja immer etwas im Garten zu tun), der sollte unbedingt einen Zweitakku dazu kaufen, denn erst der bringt die kabellose flächendeckende Freiheit. Und wenn Sie dann auch noch über eine "grüne Steckdose" verfügen, will heißen, Sie kaufen Ökostrom ein, kommt die umweltfreundliche Freiheit gleich "gratis" dazu.
Betrieb
Zunächst ist der mitgelieferte Akku vollständig aufzuladen (Ladezeit rund 60 Minuten) und in das Akkufach einzurasten, Sicherheitsschlüssel in Startposition bringen, Startknopf und Sicherheitsbügel betätigen und los geht's.
Überraschend ist zunächst die Lautstärke. Klar ist die spürbar leiser als beim Benziner aber immerhin doch noch sehr geräuschvoll.
Wer wie wir einen Benziner gewohnt war, den verblüfft die Leichtigkeit des Rasenmähers sofort angenehm. Mühelos lässt er sich über das Gelände bequem mit einer Hand navigieren / bewegen, so wird Rasen mähen (fast) zum Vergnügen.
Start up
Die perfekt transportgesicherte Paket-Anlieferung bringt den kleinen Roten im Kompaktformat direkt ans Haus. Die einfache Montage beschränkt sich auf den Griffholm, der mit Schnellspannhebeln und Schrauben in die gewünschte Arbeitsposition gebracht wird. Das geht erstaunlich einfach und werkzeugfrei.
Den Grasfangsack in seinem Gestänge zu fixieren war zugegebenermaßen etwas frickelig, aber nach gefühlten vier Anläufen geschafft.
Was ist die 3 Jahres-Garantie wert?
Zunächst muss man wissen, dass eine Garantie immer eine freiwillige Herstellergarantie ist, die sich ausschließlich auf die Bedingungen des Herstellers begründet. Also nicht zu verwechseln mit der gesetzlichen Gewährleistungspflicht.
Wir haben einmal die Bedingungen der Herstellergarantie bezogen auf diesen Rasenmäher nachgelesen.
Zwingende Voraussetzung für dessen Inanspruchnahme ist der vorzulegende Original-Kaufbeleg und die ausschließlich private Gerätenutzung. Der Akku ist von dieser 3-Jahres-Garantie ausgenommen, denn hier gelten nur 2 Jahre. Sollten Sie Ersatzteile oder Zubehör erwerben, gilt hierauf nur eine 6-Monats-Garantie.
Kompliziert wird es allerdings, wenn Sie die Garantie in Anspruch nehmen wollen. Denn dann gilt es zunächst zu klären, ob die gesetzlichen Gewährleistungsansprüche von 24 Monate gegenüber dem Verkäufer / Händler vorrangig greifen. Gibt es den nicht mehr, erst dann tritt der Hersteller an dessen Stelle.
Nach dem diese Zuständigkeiten geklärt sind, gibt es die nächste Hürde: Es muss sich um einen Sachmangel handeln, der bereits beim Kauf vorlag, also die Sache mangelhaft war, sich dieses aber erst später zeigte. Da gibt es natürlich riesigen Interpretationsspielraum. Im Prinzip läuft dabei alles auf die Kulanz des Herstellers (Nachbesserung oder Neugerät) hinaus. Ist dieser pingelig, tendiert diese Garantieerklärung inhaltlich zu Null.
Es bleibt dann noch die letzte Hürde, die der Verschleißteile, die allesamt von der Herstellergarantie ausgenommen sind. Das ist hier das Messer, die kraftübertragenden Elemente, Rad- und Motor-Lager, die Anzeigenleuchte, alle Schutzbeschichtungen und Verschraubungen.
Es fragt sich, was fällt denn nun unter diese vollmundig verkündete 3-Jahres-Herstellergarantie: Über den Elektromotor (aber ist das nicht auch ein Verschleißteil?) hinaus nichts. Hier gilt ausschließlich das absolut freiwillige und nicht weiter durchsetzungsfähige Kulanz-Prinzip in Herstellers-Willkür.
Wenn nicht das Markenvertrauen in Wolf-Garten bzw. deren Muttergesellschaft MTD und deren bisherige großzügige Kulanz-Handhabung vorlägen, dann müssten wir jetzt von einem Kauf abraten.
Dieser "Rote" hat uns in der auf 7 Monaten angelegten Praxis-Studie überzeugt und unser Anforderungsprofil erfüllt.