Winterschutz und Schnittgut müssen entsorgt werden. Aber häckseln ist besser als Entsorgen, denn fein gehäckselte Gartenabfälle können als Mulchmaterial gleich wieder ausgebracht werden. Das schützt den Boden vor Austrocknung, führt den Pflanzen organische Nährstoffe zu und erschwert das Auflaufen von Unkräutern. Häckselgut, das natürliche Kreislaufsystem für den ganzen Garten.
Die Daten
Astmaterial, Schluss bei 20 mm
Bis zu einem Astdurchmesser von 20 mm hat die Antriebskraft gehalten, danach wurden Stopps ausgelöst, die ab 30 mm dauerhaft auftraten.
Reisig, aber in Häppchen - Schon der erste
Tannenzweig sorgte für einen ernüchternden Maschinen-Stopp, der nur sehr aufwändige behoben werden kann: Aufschrauben, Reinigen, Zuschrauben, hört sich einfach an, ist aber extrem zeitaufwändig. Auch hier
wollten wir uns an die Belastungsgrenze heranarbeiten, aber auch kleinere
Tannenzweige (Nordmanntanne) verursachten Stopps. Erst bei völliger Entastung der Tannenzweige wurde der Hauptast bis maximal 25 mm Durchmesser stoppfrei gehäckselt. Da uns die maschinengerechte "Futterbereitstellung" zu mühsam war, haben wir den Versuch als gescheitert abgebrochen.
Schilfrohr für Schrauber - Weiter geht der Test mit Chinaschilf, also mit rund 2 m langen über dem Bodenaustrieb abgeschnitten abgestorbenen Austrieben. Für uns organisches Pflanzmaterial, nicht für den Häcksler. Denn der erste handvolle Schilfbüschel verursachte sofort einen Maschinen-Stopp und alles wieder aufmachen, säubern und zudrehen. Auch für geübte "Schrauber" eine Tortur.
Wir haben dann auf Hartmaterial umgestellt und durch sukzessive Reduzierung des
Einfüllmaterials (bei 7 Stopps) uns an die Belastungsgrenze herangetastet.
Ergebnis: Statt einer vollen Hand war das Maximum 6-8 Schilfstengelchen.
Natürlich verführt der große Einfülltrichter dazu, zu viel Schnittgut einzugeben, aber so wenig hätten wir nun auch wieder nicht gedacht.
Auch für Stihl keine Empfehlung
Unter der Rubrik "Welcher Gartenhäcksler ist der Richtige für mich?" weist Stihl ausdrücklich darauf hin, dass in einer lärmsensiblen Umgebung (was für jeden Garten zutrifft) der Fülltrichter lärmgedämmt sein oder besser gleich auf einen "leisen" Walzenhäcksler zurückgegriffen werden sollte. Dieser erzeuge das bessere Häckselgut zum kompostieren, denn er zerkleinere nicht nur, sondern bricht durch seinen ruhigen Walzenlauf auch die Fasern auf, so dass die Mikroorganismen eine schnellere Kompostreife herbeiführen können. Und noch ein Pluspunkt spräche für den Walzenhäcksler: Das Schnittgut wird kraftvoll selbstständig eingezogen, das lästige Drücken und Nachschieben würde entfallen.
Zu genau dem gleichen Ergebnis kommen wir in unserem Praxistest beim Häcksler AXT 25 TC von Bosch und schließen uns der Meinung von Stihl an, das der GE 355 von Viking und der baugleiche GHE 355 von Stihl nichts für den Hobbygärtner ist, zumal auch die von uns festgestellten Mängel gegen einen Garteneinsatz sprechen.
Der Häcksler GHE 355 von Stihl, baugleich mit GE 355 von Viking, ist der schlechteste Häcksler, den wir bisher getestet haben.